Lot 87

1964 BMW 3200 CS

  • Eines von nur 602 letzten großen V8-Coupés
  • Nur zwei Halter im originalen Pappdeckelbrief
  • Karosserie bereits lackiert und Motor überholt
  • Original erhaltenes Interieur
  • Matching Numbers

Schätzwert

EUR 30.000 – 45.000

ohne Limit / no reserve

Technische Details

Chassis

76359

Motor

41379

Papiere

Deutscher Fahrzeugbrief von 1964

Auktion

Auktion

CLASSIC EXPO Salzburg
Messezentrum Salzburg
Am Messezentrum 1
5020 Salzburg

Datum

19. Oktober 2024

Besichtigung

18. und 19. Oktober 2024

Im März 1959 lief die Produktion der BMW 507 und der BMW 503 aus. Ein Nachfolger war zunächst weder für den einen noch für den anderen geplant, hatte doch BMW damit mehr Geld verloren als verdient. Mitte 1960 kamen erste Überlegungen doch auf einen Nachfolger für den 503 zu bauen und Bertone legt erste Entwürfe dafür vor, die aus der Feder des noch ganz jungen Giorgetto Giugiaro stammte. An einem Prototyp von Bertone legte BMW selbst Hand an. Dabei kam jenes Stilelement ans Auto, das über Jahrzehnte sämtliche BMW-Modelle teilten, der nach Chefdesigner Wilhelm Hofmeister benannte „Hofmeister-Knick“ am Fuße der C-Säule.

BMW konnte sich angesichts seiner noch immer prekären finanziellen Lage zunächst nicht zu einer Serienproduktion durchringen. Erst auf der IAA im September des Folgejahres debütierte das V8-Coupé als 3200 CS, wurde aber neben der hellen Aufregung um die gleichzeitig präsentierte Neue Klasse kaum wahrgenommen.

Den 3.168 ccm großen Leichtmetall-V8-Motor übernahm man von der Limousine, er leistete mit zwei Doppel-Fallstromvergasern 160 PS. Der 3200 CS war der letzte BMW in konventioneller Rahmenbauweise, ohne selbsttragender Karosserie. Zwar waren unterschiedliche Achsübersetzungen bestellbar, aber kein Fünfgang-Getriebe. Im Gegensatz zur Konkurrenz aus Sindelfingen gab es auch keine Servolenkung und Scheibenbremsen nur an der Vorderachse. Dafür war der 3200 CS eines der ersten deutschen Fahrzeuge mit elektrischen Fensterhebern.

Die Produktion begann im Februar 1962, nach nur 176 gebauten Stück folgte eine Überarbeitung. Anstelle eines Armaturenbretts aus Blech war dieses nun hölzern verkleidet, Ledersitze gehörten fortan zur Serienausstattung und das Getriebe war nun direkt am Motorblock angeflanscht. Als Kapazitäten für die neue 02-Baureihe freigemacht werden musste, beendete BMW nach nur 602 gebauten Exemplaren im September seinen für lange Jahre letzten Ausflug in die absolute Luxusklasse des Automobilbaus im September 1965. Es sollte bis in die 1990er Jahre dauern, dass BMW wieder selbst einen V8-Motor entwickelte.

Dieser BMW 3200 CS wurde laut dem originalen Pappdeckelbrief am 8. Juni 1964 auf das Textil-Kaufhaus H. Knopf O.H.G. in Bayreuth zugelassen. Zehn Jahre später meldete es der Unternehmer und Mitbegründer des Kinderbekleidungshersteller sigikid, der später vor allem mit seinen Stofftieren, die aus Schnittresten gefertigt werden, zu Bekanntheit kam. Aus dem Brief geht ebenso hervor, dass das luxuriöse Coupé bis in die 1980er Jahre hinein über die Wintermonate regelmäßig stillgelegt worden war, was wohl auch erklärt, dass an der Karosserie heute keine großen Schweißorgien auszumachen sind.

Im Brief sind bis heute nur diese beiden Halter eingetragen, später kam der 3200 CS zu einem Mitglied des BMW-V8-Clubs, das mit der Restaurierung begann, diese aber nie abschloss. Allerdings wurde das Coupé bereits neu lackiert und allen voran der Motor komplett überholt. Der begeistert mit seiner Laufruhe und mit getauschter Kupplung würde sich das Coupé auch bewegen. Das rote Lederinterieur ist in herrlich patiniertem Originalzustand bis heute erhalten geblieben und bedarf gerade einmal einer Reinigung. Die Teile, die es zum Auto dazu gibt, machen einen weitgehend kompletten Eindruck, es sind sogar rare Kotflügelschoner aus Rosshaar von damals dabei, die den Werkstätten extra für dieses Modell übergeben wurden.

Selbst im noch nicht komplettierten Zustand weiß dieser BMW 3200 CS zu begeistern und vermitteln mehr als nur eine leise Ahnung, wie sich automobiler Luxus seinerzeit angefühlt haben muss.

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Wolfgang Humer, 0650 7262524

Reinhard Granner, 0699 17127272

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