Im Jahr 1971, zwei Jahre nach dem erfolgreichen Launch des ersten großen Reihenvierzylinder-Motorrads, der CB 750 Four, präsentierte Honda die CB 500 Four erstmals auf der Daytona Bike Week dem amerikanischen Publikum. Trotz ihres im Vergleich zur Konkurrenz relativ hohen Preises entwickelte sich die Honda CB 500 F zu einem der meistverkauften Motorräder im 500-ccm-Segment. Eine Triumph Tiger Daytona oder eine Ducati 450 M III D waren erheblich preiswerter.

Als naked Bike der 70er Jahre verkörperte die Honda CB 500 F alles, was sich ein sportlicher Fahrer wünschte: Sie war äußerst wendig, bot eine hervorragende Straßenlage und beeindruckte mit einem kultivierten sowie durchzugsstarken Motor. Ihr Design war sowohl gelungen als auch zeitlos. Der drehfreudige Motor der Honda CB 500 Four entwickelte eine Leistung von 48 PS bei 9.000 U/min, was einer beeindruckenden Literleistung von fast 100 PS entspricht. Das maximale Drehmoment von 40,2 Nm wurde bei 7.500 U/min erreicht und sorgte für einen hervorragenden Durchzug der Maschine. Die Schiebersteuerung in den Keihin-Vergasern erfolgte „desmodromisch“ mittels zweier Seilzüge: Einer öffnete den Schieber beim Gasgeben, der andere schloss ihn beim Gaswegnehmen. Mit ihrem geringen Leistungsgewicht erreichte das Motorrad eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu etwa 170 km/h und kam mit einer Tankfüllung rund 250 Kilometer weit.

Obwohl die Vier-in-Vier-Auspuffanlage der CB 500 F nicht ganz so ansprechend gestaltet war wie die ihrer Schwestermodelle, der CB 750 Four und der CB 350 F, konnte das Gesamtdesign der CB 500 F dennoch überzeugen. Vielversprechende Farbnamen wie „Candy Jade Green“, das strahlende „Flake Sunrise Orange“ und das zeitlos elegante „Maxim Brown Metallic“ rundeten das Bild ab. 1976 löste das Modell CB 550F die 500er ab, die Auspuffanlage wurde zu einer leichteren 4 in 1 Variante und die Leistung stieg leicht an.

Die eingebrachte CB500 wurde 1975 in Wien erstangemeldet und blieb bis Dezember 1982 beim ersten Eigentümer. Der nächste und letzte Besitzer meldete sie im Sommer 1983 an und nutzte die Honda bis vor ein paar Jahren. Das Bike war ein bekannter Anblick in der Umgebung des ersten Wiener Gemeindebezirkes und der Bruder des Besitzers, selbst kein unbekannter in der klassischen Fahrzeugszene, kümmerte sich stetig darum. Er war es wahrscheinlich auch, der die Umbauten durchführte: Kastenschwinge, Koni Stoßdämpfer, Marving Auspuffanlage, Giuliari Einzelsitzbank und zu guter Letzt die berühmte Rickman Verschalung – alles was ein Bike in den 80ern brauchte, um cool zu sein!

Die CB stammt aus einer Sammlung japanischer Motorräder, die jetzt langsam aufgelöst wird und braucht einen neuen Eigentümer, der sie artgerecht bewegt.