Lot 1

1961 Steyr-Puch 500 D

  • Komplett im Originalzustand erhalten
  • Bis heute nur ein Besitzer eingetragen
  • Dokumentiert bis zum ersten Tag
  • Seit 1987 abgemeldet
  • Matching Numbers

Schätzwert

EUR 9.000 – 14.000

ohne Limit / no reserve

Technische Details

Chassis

5128725

Motor

5120405

Papiere

Österreichischer Typenschein

Auktion

Auktion

CLASSIC EXPO Salzburg
Messezentrum Salzburg
Am Messezentrum 1
5020 Salzburg

Datum

19. Oktober 2024

Besichtigung

18. und 19. Oktober 2024

Anstatt eigene Autos zu bauen, importierte man bei Steyr-Daimler-Puch lieber Fiats aus Italien, um sie dann als Steyr-Fiat verkaufen zu können. Während im großen Nachbarland reihenweise Rollermobile schon aus den Fabriken rollten, ließ man in Steyr Erich Ledwinka jun., Sohn von Hans Ledwinka,  gemächlich ein paar Prototypen bauen. Ein 2-Liter Motor mit 5-Gang Getriebe, den man in den Fiat 1400 einbaute, blieb zunächst der erste vorsichtige Versuch österreichischer Ingenieurskunst. 

Ledwinkas U1 hatte jedenfalls immerhin vier Räder und den Motor der 250 TF. 1955 übersiedelte Ledwinka nach Graz und nahm seine zweite Schöpfung, den U2, dorthin mit. Der hatte als Antrieb einen Zwei-Zylinder-Viertakt-Boxer. Mit dem U3 entstand noch ein dritter und größerer Prototyp, danach gab es nur noch Entwürfe auf dem Papier. Als Fiat im Sommer 1957 den neuen Cinquecento brachte, fiel Ledwinkas Entwurf großteils dem Sparstift zum Opfer. Übrig blieb nur die Mechanik, bei der Hülle bediente man sich im Hause Fiat. Nur drei Monate nach Fiat begann in Graz die Produktion des Steyr-Puch 500 Modell Fiat. Die Presse war voll des Lobes und endlich hatte Österreichwieder ein eigenes Automobil, also fast.

1959 bekam der Puch 500 die erste Rundumerneuerung und mit dem 500 D und dem 500 DL präsentierte man gleich zwei neue Modelle. In beiden Fällen stand das D für Dach, in anderen Worten, das große Rolldach war passé und wurde zur Sonderausstattung degradiert. Dafür konnten mit dem festen Dach hinten nun auch Erwachsene aufrecht sitzen. Auch 1960 gab es einige Neuerungen im Hause Puch. Die italienischen Hüllen bekamen eine neues Frontblech und anstelle der bei Puch ohnehin zur Zierde verkommenen Lüftungslöcher saßen nun runde Blinker, an den Kotflügeln hingegen nur noch kleine, runde Blinkerchen. Die Passagiere im Fond konnten dank Dach nicht nur aufrecht sitzen, sondern hatten dank neuer Fußmulden nicht länger die Knie zwischen den Ohren. Der 500 D blieb bis 1968 als Basismodell im Programm.

Dieser Steyr-Puch 500 D verließ laut dem Original-Lieferschein Graz am 4. Oktober 1961 in Richtung der Puch-Vertretung von Johann Riedmüller in Hainburg an der Donau. Dort hatte Franz Lamminger nur zwei Tage zuvor (!!!) einen neuen Puch 500 bestellt. 26.260 Schilling kostete damals der hellblaue Steirer, den er am 6. Oktober 1961 anmeldete. Abgemeldet wurde der Puch erst am 10. Juni 1987. Da gehört er immer noch seinem Erstbesitzer, hatte aber schon langsam ausgedient und wurde weggestellt. 

Erst kürzlich wurde er wiedergefunden und befand sich immer noch in absolut unrestauriertem Zustand, unberührt, seit er vor 37 Jahren abgestellt wurde, innen, genauso wie außen. Ein paar Handgriffe später lief sein originaler Motor wieder. Er fährt, lenkt und wenn der Auslauf weit genug ist, bleibt er auch stehen. Der herrlich patinierte Originalzustand sollte unbedingt erhalten werden und mit noch ein paar Handgriffen mehr wird er auch eine Zulassung kein Problem sein. Dann hat man ein unrestauriertes Pucherl aus erster Hand, mit aller Dokumentation, die man sich wünschen kann, einschließlich der originalen Betriebsanleitung, in anderen Worten, ein wirkliches Einzelstück.

Interesse? Fragen?

Wolfgang Humer, 0650 7262524

Reinhard Granner, 0699 17127272

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