Lot 5

1990 Fiat Panda 4×4

  • Panda mit außergewöhnlicher Geschichte
  • Hauptpreis in einem Preisausschreiben
  • Originale 94.851 Kilometer
  • Aus erster Hand

Schätzwert

EUR 14.000 – 20.000

Technische Details

Chassis

ZFA141A00*04451091

Motor

2484232

Papiere

Österreichischer Typenschein
§57a Überprüfung gültig bis 06/2026
Originales Serviceheft

Auktion

Auktion

CHARITY-AUKTION OLDTIMER GUIDE
Schloss Grafenegg (Alte Scheune)
3485 Grafenegg

Datum

17. Mai 2025

Besichtigung

16. & 17. Mai 2025

Im Dezember 1979 präsentierte Fiat der Presse einen neuen Kleinwagen, der mittelfristig den Fiat 126 ablösen sollte. Hinter dem Kürzel »Typ 141« versteckte sich der kleine, kompakte, eckige, robuste und komplett neu entwickelte »Panda«, der in den kommenden beiden Jahrzehnten zum italienischen Volkswagen werden sollte. Sein Entwurf kam aus dem Hause »Italdesign«, der Firma von Giorgetti Giugiaro und Aldo Mantovani. Ein Novum, denn erstmals in der Unternehmensgeschichte hatte Generaldirektor Carlo De Benedetti die Entwicklung eines Großserienmodells außer Haus gegeben. 15 Tage auf Sardinien im Sommer 1976 reichten Giugiaro und Mantovani für einen ersten Entwurf. Ersterer kümmerte sich um die Äußerlichkeiten, Letzterer um die technische Konzeption. Als sie den Entwurf zur Deadline am 7. August 1976 in Turin abgaben, war De Benedetti zu ihrer Überraschung nicht mehr Fiat-Chef. Den Auftrag bekamen sie dennoch und auf zwei Studien im Maßstab 1:1 folgten 20 Prototypen um die Resonanz am Markt zu testen.

Den Produktionsbeginn hatten Unstimmigkeiten über den Produktionsort mit der Fiat-Gewerkschaft verzögert, die erst zum Jahreswechsel 1979/1980 beigelegt wurden. Am 26. Februar 1980 stellte man den Panda, benannt nach der römischen Göttin »Empanda«, dem italienischen Staatspräsident Sandra Pertini vor, eine Woche später dann am Genfer Automobilsalon der Weltöffentlichkeit. Zwei Monate später waren bereits 70.000 Bestellungen bei Fiat eingegangen.

Die ersten Modelle Panda 30, Panda 34 und Panda 45 trugen ihre Leistung im Namen vor sich her. Neben dem luftgekühlten Zweizylinder aus dem 126 gab es zwei wassergekühlte Vierzylinder mit 847 und 903 ccm aus dem Fiat 850.

Im Juni 1983 stellte Fiat dann den Allrad-Panda 4×4 vor, entwickelt nördlich der Alpen in Graz bei Steyr-Puch. Dessen 965-ccm-Motor stammte aus dem Autobianchi A112 und sein zuschaltbarer Allradantrieb hatte einen ultra-kurz übersetzten zusätzlichen ersten Gang. Steyr-Fiat lieferte den kompletten Antriebsstrang nach Italien, wo bei Fiat die verstärkten Karossen montiert wurden. Ihr Können stellten diese Pandas 1984 und 1985 bei der Rallye Paris-Dakar unter Beweis. 1986 wurde die gesamte Panda-Palette überarbeitet – neues Fahrwerk und neue Motoren, auch für die Allrad-Pandas. 1991 folgte ein zweites größeres Update, doch bis zum Produktionsende waren es noch weite 12 Jahre, in denen immer wieder Neuerungen folgten. Insbesondere eine Vielzahl von Sondermodellen auf die sich heute fortgeschrittene Panda-Sammler stürzen. Mittlerweile hat sich ein richtiger Hype um die Allrad-Pandas entwickelt. Sie werden gesammelt, restauriert, gefahren und geliebt, weil einem Panda zu widerstehen ist praktisch ein Ding der Unmöglichkeit.

Der Werdegang dieses Pandas 4×4 begann schon höchst ungewöhnlich. Er war nämlich der Haupttreffer bei einem Preisausschreiben des Thermowäscheherstellers DAMART im Winter 1989/90. Maria Magdalena Leopold aus Goggitsch in der Steiermark war die Glückliche, die den »reinweißen« Panda nach der Verlosung ihr Eigen nennen durfte. Der hatte schon den neuen 999-cm-Motor mit 45 PS unter der Haube. Am 15. Februar 1990 wurde er angemeldet und erst am 3. August 2021 von Frau Leopold, der ersten und bislang einzigen Halterin wieder abgemeldet. Die 94.851 Kilometer am Wegstreckenzähler sind bestens dokumentiert, weil die Werkstätte, die sich über die Jahre um den Panda kümmerte, nicht nur im selben Dorf, sondern auch gleich in der erweiterten Verwandtschaft lag.

Bevor der Wagen nun in neue Hände gegeben wird, erhielt er seit 202 1 noch neue Räder auf neuen Felgen, einen neuen Katalysator und ein großes Motorservice mit neuem Zahnriemen und neuen Zündkerzen.

Die Lackierung wurde fachmännisch aufbereitet und für den schwarz-weißen Panda-Look waren außenrum neue Kunststoffteile eine Selbstverständlichkeit. Auch der überbreite rot-weiß-rote Zierstreifen, mit dem österreichische Pandas stolz auf ihre Herkunft verweisen, wurde erneuert, damit der kleine Allrad-Fiat wieder ganz im Glanz früherer Tage erstrahlt.

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Wolfgang Humer, 0650 7262524

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