Die Puch 230 GE war das Rückgrat der Schweizer Armee, wenn es um robuste Geländemobilität ging. Zwischen 1983 und 1996 wurden rund 4.600 Exemplare des in Graz bei Steyr-Daimler-Puch gefertigten Geländewagens geliefert – ein Fahrzeug, das auf dem Mercedes-Benz G-Modell basierte, jedoch speziell an die Anforderungen des Schweizer Militärs angepasst wurde.

Unter der Haube arbeitete der bewährte 2,3-Liter-Vierzylinder-Benziner (M102) mit 125 PS, gekoppelt an ein Automatikgetriebe und zuschaltbaren Allradantrieb. Seine Stärken lagen weniger in der Geschwindigkeit als in der Zuverlässigkeit: Steigungen, Schotter, Schnee oder Schlamm – der Puch 230 GE bewältigte alles mit stoischer Ruhe.

Typisch für die militärische Ausführung waren die spartanische Ausstattung, der olivgrüne Anstrich, das Planenverdeck und die einfache, robuste Technik. Ob als Truppentransporter, Funkwagen oder Sanitätsvariante – das Konzept war auf Langlebigkeit und Wartungsfreundlichkeit ausgelegt.

Nach jahrzehntelangem Dienst wurden viele Fahrzeuge ausgemustert und fanden ihren Weg in zivile Hände, wo sie heute als authentische Klassiker mit echtem Nutzwert geschätzt werden. Der Puch 230 GE gilt inzwischen als ikonisches Stück österreichisch-schweizerischer Ingenieurskunst – ein Beweis, dass Funktion, Haltbarkeit und Geländegängigkeit auch nach 40 Jahren nichts von ihrer Faszination verloren haben.

Dieser 230 GE wurde im November 2021 von der Logistikbasis der Schweizer Armee ausgemustert. Der Einbringer holte den Puch bereits im Januar darauf nach Deutschland und ließ den gut erhaltenen Geländewagen aufwendig veredeln: Alcantara-Interieur mit gelben Nähten, und das nicht nur im Cockpit, sondern auch im Passagierraum. Das Fahrwerk wurde höhergelegt, die Felgen im Kontrast zum knallgelben Lack schwarz lackiert. Entstanden ist ein höchst individueller Puch G, der – ganz anders als zu getarnten Armeezeiten – heute garantiert alle Blicke auf sich zieht.