1974 Kawasaki Z900
- Das legendärste Modell der Marke
- „Frankensteins Tochter“
- Frühes Modell in wunderbarem Sammlerzustand
Schätzwert
EUR 12.000 – 18.000
Technische Details
Chassis
ZIF37797
Motor
Z1E 0378218
Papiere
Österreichische Einzelgenehmigung (historisch)
Auktion
Auktion
CLASSIC EXPO Salzburg
Messezentrum Salzburg
Am Messezentrum 1
5020 Salzburg
Datum
19.Oktober 2024
Besichtigung
18.Oktober 2024
Auf der IFMA in Köln stellte Kawasaki im Herbst 1972 das Modell 900 Z1 Super 4 vor. Der Fachwelt verschlug es die Sprache. Entgegen des Gentlemen‘s Agreements der japanischen Hersteller keine Motorräder über 750 ccm zu bauen, schlug Kawasaki mit der 900er ein neues Kapitel in der Motorradgeschichte auf. Drei Jahre zuvor hatte unter den Kawa-Bossen noch blankes Entsetzen geherrscht, als Honda 1969 die CB 750 Four an den Start schob. Die 900 Z1 übertraf jedoch alles bisher Dagewesene. Laut Werksangaben sollte das für damalige Verhältnisse technisch anspruchsvolle Vierzylinder-Aggregat mit zwei obenliegenden Nockenwellen und vier Vergasern 82 PS bei 8500 /min leisten. Bei der Höchstgeschwindigkeit sprach man sogar selbstsicher von weit über 200 Stundenkilometern. Auch bekannte Tuner, wie beispielsweise Fritz Egli, ließen sich immer wieder ein paar dieser phänomenalen Triebwerke für eigene Projekte liefern, weswegen in der Regel die Motornummer der Fahrgestellnummer etwas vorauseilt. Den Spitznamen „Frankensteins Tochter“ verlieh ihr der Motorradjournalist Franz Josef Schermer aufgrund des teilweise abenteuerlichen Fahrverhaltens. Dieser relativiert das in einem 20 Jahre später anberaumten Z1-Spezialtest mit folgenden Worten: „Aber sie ist ehrlich, der Fahrer spürt auf ihr, wo er ist und wie die Straße beschaffen ist. Und sie sagt, wann Ende ist mit der Kurvengeschwindigkeit, sie beginnt rechtzeitig zu wackeln und warnt ihren Fahrer somit, lässt ihn nicht durch ein scheinbar sicheres Fahrwerk ins Verderben rennen.“ Außerdem kurieren die heutigen modernen Reifen viele dem Fahrwerk zugeordnete Schwächen.
Die 900 Z1A wurde in im Juli 1974 erstmals in Italien angemeldet. Eine österreichische Einzelgenehmigung wurde 2006 erteilt, was den Import in diesem Jahr vermuten lässt. Die Jahre seit 2009 verbrachte sie wohl behütet in der Sammlung einer Eigentümergemeinschaft zweier Liebhaber japanischer Motorräder, insbesondere der Marke Kawasaki. Da eine gut erhaltene Z1 trotz der hohen Produktionszahlen inzwischen anerkanntes Sammelobjekt ist, wurde sie 2017 abgemeldet und seither vom Gefahrenpotential des öffentlichen Straßenverkehrs ferngehalten. Im guten Zustand wechseln Exemplare heute nur für ein Vielfaches des Originalpreises den Besitzer. Bei diesem bildhübschen Exemplar begeistert vor allem der originale und vergleichsweise rare 74er Lacksatz in Candy Green/Yellow durch neuwertigen Zustand und berauschende Intensität im Sonnenlicht. Der erfahrene und anspruchsvolle Sammler lässt sich aber allein dadurch nicht blenden, sondern legt Wert darauf, dass das ganze Paket den hohen Qualitätsanforderungen entspricht. So ist auch der Rest dieser Z1 in ausnehmend gut erhaltenem Originalzustand. Trotz Ihres eher furchterregenden Spitznamens ist die 900 Z1 für viele eines der schönsten und begehrenswertesten Motorräder aller Zeiten, die schönste je gebaute Kawasaki ist sie sowieso. Die 900 Z1 befand sich in einer Sammlung und wurde in den letzten 2 Jahren nicht bewegt, der KM Stand von 39.016 blieb daher in dieser Zeit unverändert.
Wolfgang Humer, 0650 7262524
Reinhard Granner, 0699 17127272