1970 Lola T210
- Ex-Helmut Marko
- Ex-Gerard Larrousse
- Bekannte Rennhistorie
- Siegerwagen in der Gruppe 6
- Sofort einsatzbereit und wettbewerbsfähig
- Motorservice vor kurzem bei Britec Motorsports
Schätzwert
EUR 120.000 – 180.000
Technische Details
Chassis
SL210-07
Papiere
FIA Historical Technical Passport Class TSRC16 (gültig bis 31.12.2025)
Auktion
Auktion
CLASSIC EXPO Salzburg
Messezentrum Salzburg
Am Messezentrum 1
5020 Salzburg
Datum
19. Oktober 2024
Besichtigung
18. und 19. Oktober 2024
Am Ende der Saison 1969 erkannte Eric Broadley, Eigentümer von Lola Cars, dass er sich den wirtschaftlichen Aufwand, insbesondere in der Motorentwicklung, nicht leisten konnte, um ein Auto zu bauen, das in der Markenweltmeisterschaft mit dem Porsche 917 und dem Ferrari 512 konkurrieren konnte. Er beschloss, ein Auto für die neue 2-Liter-Sportmeisterschaft, zu bauen, wo die breite Verfügbarkeit von Motoren den wirtschaftlichen Aufwand erleichtern und den Kundenstamm erweitern würde. So nebenbei verlangte diese neue Gruppe 6 nach keinen Mindeststückzahlen zur Homologation, was Broadley ganz und gar nicht ungelegen kam.
Das Ergebnis war ein offener Sportwagen mit einem Aluminium-Monocoque, der auf den Namen Lola T210 hörte, der leichter und steifer als ein herkömmlicher Rohrrahmen war, aber schwieriger zu bauen und zu reparieren. Die Vorder- und Hinterradaufhängungen waren konventionell, und hinten war ein Rohrhilfsrahmen montiert, um Motor, Getriebe und Aufhängung zu stützen. Der 245 PS starke, vierzylindrige 1,8-Liter-Ford Cosworth FVC war der Motor der Wahl, gekoppelt mit einem 5-Gang-Getriebe von Hewland und mit einer Fiberglaskarosserie verkleidet, wog dieser hübsche Rennwagen gerade einmal 550 kg.
Jo Bonnier war Lolas Werksfahrer und nutzte den T210 optimal, gewann die Europameisterschaft 1970 und verpasste den Gewinn der Marken-Europameisterschaft um nur einen Punkt. Im folgenden Jahr wurde der T210 zum T212 aufgerüstet und beide wurden die erfolgreichsten Autos der Europameisterschaft 1971. Sie gewannen fünf der neun Rennen und sicherten Helmut Marko den Titel. Lola produzierte 16 T210 und weitere 22 T212 und war damit sowohl kommerziell als auch sportlich erfolgreich.
Chassis T210-07 ging an des deutsche BG-Racing Team rund um Willy Kauhsen und sein erster Auftritt am 6. September 1970, beim 500-Kilometer-Rennen am Nürburgring, endete mit einer defekten Zylinderkopfdichtung anders als erhofft. Zwei Wochen später, beim 500-Kilometer-Rennen in Spa, der Trophée des Ardennes, reichte es für Kauhsen mit Platz 3 zu einem ersten Podestplatz.
Über die Wintermonate ging es für T210, abwechselnd eingesetzt von BG-Racing und Karl von Wendt Racing auf Südafrika-Tour, wo etwa beim 3-Stunden-Rennen in Bulawayo ein zweiter Platz für John McNicol und Willie Fergueson rausschauten. Am 2. Februar 1971 nahm erstmals im südafrikanischen Herbst ein gewisser Helmut Marko Platz hinter der Steuer von T210-07, schied in Goldfields, gemeinsam mit John Love als Teamkollegen allerdings aus. Der erzielte beim 6-Stunden-Rennen in Kyalami im April 1971 im Verbund mit André Vewey einen dritten Platz.
Ende Oktober 1971 stand T210-07 dann wieder in Europa am Start. Helmut Marko holte für das BG Racing Team in der Europäischen 2-Liter-Meisterschaft in Vallelunga im ersten Lauf Platz 2 und im zweiten Lauf Platz 3, was insgesamt an diesem Wochenende den zweiten Platz bedeutete.
Seinen letzten Einsatz hatte T210-07 im Folgejahr in Le Castellet. Am Circuit Paul Ricard gewann Gérard Larrousse den ersten Lauf, holte Platz 2 im zweiten und den Gesamtsieg.
Anschließend ging der Besitz an den Schweizer Teambesitzer George Foitek über, bevor er von Peter Bloore vom bekannten Unternehmen „Raceparts“ gekauft wurde, und das Auto blieb etwa 25 Jahre in seinem Besitz. Vor einigen Jahren wurde Broadley Automotive mit einem kompletten Umbau beauftragt, und sie waren zu etwa 90 % fertig, als es von unserem Verkäufer gekauft wurde, der es an Martin Stretton übergab, um den Umbau abzuschließen und es rennbereit zu machen. Sie installierten einen neuen Richardson FVC, neue Riemen, Feuerlöscher, Brennstoffzellen, Räder, Stoßdämpfer, Federn, Auspuff usw. und stellten das Auto im Allgemeinen nach ihren üblichen hohen Standards fertig. Folglich hat unser Verkäufer das Fahren dieses Autos in den letzten drei Saisonen bei den Masters und CER1 wirklich genossen und einige hervorragende Ergebnisse erzielt, die im vergangenen Oktober mit einem Sieg in Paul Ricard gipfelten.
Auch sein aktueller Besitzer setzte T210-07 ab 2019 im historischen Wettbewerb ein und bewies mit beachtlichen Ergebnissen, wozu diese Wagen in den richtigen Händen fähig sind. Aus Altersgründen hängt er die Rennfahrerkarriere nun an den Nagel und gibt den Lola nun in neue ambitionierte Hände.
Auf die wartet ein sofort einsatzbereiter Rennwagen, dessen Motor kürzlich erst von Britec Motorsports komplett überholt wurde. Wie sich in den letzten Jahren gezeigt hat, zählt T210-07 zu den schnelleren unter den Lolas und blickt darüber hinaus auf eine beachtliche Renngeschichte Anfang der 1970er Jahre zurück.
Wolfgang Humer, 0650 7262524
Reinhard Granner, 0699 17127272