1958 MV Agusta 125 Turismo Rapido America
Schätzwert
EUR 3.500 – 4.500
Technische Details
Chassis
632655
Motor
631340
Papiere
Österr. Einzelgenehmigung (historisch)
§57a Überprüfung gültig bis 06/2026
Auktion
Auktion
CHARITY-AUKTION OLDTIMER GUIDE
Schloss Grafenegg (Alte Scheune)
3485 Grafenegg
Datum
17. Mai 2025
Besichtigung
17. Mai 2025
Conte Giovanni Agusta baute mit der AG1, nur vier Jahre nachdem die Wright-Brüder in den USA Geschichte geschrieben hatten, seinen ersten Doppeldecker. Schon 1908 gründete der Pionier seine Firma »Costruzioni Aeronautiche Giovanni Agusta S.A.«, die Ende 1923 nach Tripolis und Benghasi in Cascina Costa in der Provinz Varese bereits ihre dritte Fabrik eröffnete. Dank der Lage im industriellen Herzen von Italien übernahm man von dort auch die Wartung von Militärflugzeugen von FIAT, Savoia Marchetti, Caprioni und Breda.
1927 starb der Conte Agusta im Alter von nur 47 Jahren und hinterließ sein Lebenswerk seiner Frau Giuseppina und seinen vier Söhnen Domenico, Vincenzo, Mario und Corrado. Während die Geschäfte wie schon im Ersten Weltkrieg auch im Zweiten florierten, entzog das Italien auferlegte Verbot Flugzeuge zu bauen der Firma mit Kriegsende die Existenzgrundlage. Vor allem Domenico hatte sich schon in den letzten Kriegsjahren, als die Niederlage Deutschlands und seiner Verbündeten immer absehbarer wurde, mit den Konsequenzen einer möglichen Niederlage und der Diversifikation der Geschäfte für die Zeit danach auseinandergesetzt. Bereits am 19. Jänner 1945 wurde die Firma »Meccanica Verghera S.r.l.« ins Leben gerufen. Im Oktober desselben Jahres stellte man einen Prototypen eines Zweitakt-98-ccm-Motorrads der Presse vor. Der hätte eigentlich auf den Namen »Vespa« hören sollen, wenn Piaggio nicht dieselbe Idee für seinen Roller gehabt hätte. 1946 lief die Produktion an. Neben dem Basismodell »Economica«, gab es von der MV 98 auch eine sportlichere »Turismo« mit Dreigang-Getriebe und Hinterradfederung.
Entsprechend der Wettbewerbsklassen folgten bald Motorräder mit 125, 250 und 500 ccm. Die Erfolge im Rennsport färbten glänzend auf das Markenimage ab. 1954 kam als Einstiegsmodell eine neue »Turismo Rapido« mit Viertaktmotor. Die gab es in unterschiedlichen Ausstattungsvarianten wie »Extra«, »Lusso« oder »America«, die sich in Äußerlichkeiten wie Lackierung und Chrom unterschieden. Der 123,6 ccm große Einzylinder war der erste Viertakter in dieser Kubatur aus dem Hause MV Agusta und leistete bei einer Verdichtung von 8,5:1 ganze 6,5 PS. Im vierten Gang machte er die kleinen Motorräder ganze 90 km/h schnell. Bis 1958 entstanden über 33.000 Exemplare in allen Ausstattungsvarianten.
Diese MV Agusta 125 Turismo Rapido America wurde 2016 in Österreich einzelgenehmigt. Im Zuge dessen bekam sie einen neuen Auspuff verbaut, da der ursprüngliche, der noch als Ersatzteil mitkommt, zu lautstark für die Prüfer war. Im selben Jahr noch konnte sie ihr aktueller Besitzer erwerben. Im vergangenen Jahr wurde sie schließlich zum Verkehr zugelassen, nachdem sie davor mehr Ausstellungsstück als Fahrzeug gewesen war, was nicht verwundert, denn der italienische Motorradbau jener Jahre brachte stilsicher etliche kleine Kunstwerke hervor. Neben der »bellezza« der hinreißenden Agusta sorgt eine originale Betriebsanleitung für die endgültige »felicità«.
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Wolfgang Humer, 0650 7262524