Lot 79

1953 Jaguar XK 120 Open Two-Seater

  • Spannendes Projekt zum Zusammenbau
  • Karosserie von Peter Orlainsky restauriert
  • Teile weitgehend vollständig vorhanden
  • Matching Numbers

Schätzwert

EUR 40.000 – 60.000

ohne Limit / no reserve

Technische Details

Chassis

674576

Motor

F 1406-8

Papiere

US-title (Kalifornien) in Kopie

Zollausweiskarte von 1990 in Kopie

Auktion

Auktion

CLASSIC EXPO Salzburg
Messezentrum Salzburg
Am Messezentrum 1
5020 Salzburg

Datum

19. Oktober 2024

Besichtigung

18. und 19. Oktober 2024

Die Entwicklung eines neuen Motors hatte bei S.S. Cars bereits in den letzten Kriegsjahren begonnen und wurde nach Kriegsende forsch vorangetrieben. Sehr zur Freude von Konstrukteur William Heynes und seiner Crew und obgleich er mehr Verkaufspotenzial in einer Limousine sah, gab William Lyons grünes Licht für einen Sportwagen, den es nun in kürzester Zeit zu entwickeln galt.

Wie knapp die Zeit war, zeigt sich auch daran, dass das Chassis des Sportwagens ein gekürztes Limousinen-Fahrgestell war, mit Torsionsstäben an der Vorderachse, die sich Heynes beim Citroen Traction Avant abgeschaut hatte. Einen guten Monat vor der Ausstellung war man im September 1948 der finalen Form der hinreißend gezeichnete Hülle schon sehr nahe. Dass der Sportwagen, als man ihn am 28. Oktober 1948 zum Messeauftakt der Öffentlichkeit vorstellte, weit weg von fahrbereit war und sich nicht einmal die Motorhaube öffnen ließ, Gerüchten zufolge soll tatsächlich der Vierzylinder verbaut gewesen sein, tat der Sensation keinen Abbruch. Über 560.000 Besucher im Earls Court Exhibition Center zog der Jaguar XK 120 „Super Sports“ in seinen Bann, während die einschlägige Presse sich vor Superlativen überschlug. Er würde alles Italienische in den Schatten stellen und genauso betörend wie sein Aussehen, so überraschend moderat war der angekündigte Preis von £ 998 (£ 1.298 inkl. Steuern) des angehenden schnellsten Serienwagens der Welt.

Die überwältigende Resonanz machte es William Lyons leicht den XK 120 in Serie zu schicken. Neben dem XK 120 hatte Jaguar den XK 100 mit dem Zweiliter-Vierzylinder angekündigt und dafür bereits Promo-Material gedruckt. Der verschwand jedoch genauso schnell wieder wie der Beiname „Super Sport“, mit dessen Abkürzung man sich in England in jenen Jahren wenig Freunde gemacht hätte. Nicht zuletzt hatte man deshalb eben erst den Markennamen von „S.S.“ auf Jaguar geändert.

Noch 1948 lief die Produktion der anfangs von Hand gebauten Roadster an, deren Aluminium-Karosserien einen Unterbau aus Eschenholz hatten. Abgesehen von geschwungenen, äußeren Stegen der Windschutzscheibe unterschieden sich die Serienwagen nicht vom in Earls Court gezeigten Prototypen. Die Nachfrage war vor allem in Übersee so stark, dass sie mit Handarbeit nicht mehr zu bewältigen war. Nach 272 Aluminium-XK 120 stellte Jaguar Anfang 1950 um auf Karosserien aus industriell gepresstem Stahl. Nur Türen und Hauben blieben weiter aus Leichtmetall.

Diesen XK 120 Open Two-Seater kam 1990 aus den USA nach Österreich und wurde wenig später von Karl Marschhofer für seinerzeit 70.000 Schilling gekauft. Fotos dokumentieren die äußerst gute Basis des Roadsters, dessen Karosserie er der ersten Adresse in Österreich, die es für diese Fahrzeuge gab, nämlich der Werkstatt des 2021 verstorbenen Jaguar- und Daimler-Händlers Peter Orlainsky. Der wusste die Jaguar in einer Qualität zu restaurieren wie kein anderer und war dafür weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Betrachtet man 30 Jahre nach getaner Arbeit die Hülle dieses XK 120 in ice blue metallic, dann weiß man warum.

Zylinderkopf und Motorblock ließ Karl Marschhofer ebenfalls bereits überholen, genauso wie er bereits die Sitze erneuern ließ. Weil er aber zeitlebens mehr ein Meister des Zerlegens, weniger aber des Zusammenbauens war, harrt der bildhübsche Roadster nun sein fast drei Jahrzehnten seiner Fertigstellung. In Anbetracht der Qualität der Vorarbeit und der sehr vollständig wirkenden Puzzleteile scheint dies für einen Kenner eine Aufgabe von überschaubarer Schwierigkeit. Und falls doch noch etwas fehlen sollte, wird es vermutlich im Keller in Altmünster noch auftauchen. Wer einmal hinter dem Steuer eines solchen Roadsters Platz nehmen durfte, der weiß, dass sich das Projekt lohnen wird. Man muss sich nur trauen.

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Wolfgang Humer, 0650 7262524

Reinhard Granner, 0699 17127272

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